?Kultur mobil" mit den Kulturtechnikern
Von Daniel Theus
Hilden: Eindrucksvoll, genial und bedrückend - so läßt sich die Bearbeitung von Edgar Allan Poes ?Der Fall des Hauses Usher" durch die Kulturtechniker kurz beschreiben. Eindrucksvoll das Bühnenbild, das im Bürgerhaus die nur 15 Besucher mit Kerzenschein und schwarzen Vorhängen empfing; genial die Kombination aus Lesung und elektronischer Musik, die nicht durch Keyboards und Synthesizer entstand, sondern durch das effektüberladene Cello von Ralf Werner. Dieser nutzte die moderne Technik so geschickt, daß er durch mehrfaches Spielen von Passagen, die er in Echtzeit mitschnitt und dann übereinanderlegte, das Gefühl erweckte, daß bis zu fünf Celli auf der Bühne seien.
Selbst Kerzenständer nutzte Werner zur Kreation einer düsteren Stimmung und entfremdete sein Cello zusätzlich noch als perkussives Instrument. Daß die Le-sung von Künstlerkollege Martin Hahnemann mit einem andauernden Hall versehen war, verstärkte diese Bedrückung und bei geschlossenen Augen waren ein Schaudern und gesträubte Nackenhaare nicht zu unterdrücken. Der Name "Kulturtechniker" ist von beiden Künstlern gut gewählt, denn selten ist eine so vollkommene Mischung aus klassischer. Literatur, Musik und moderner Elektronik zu sehen.
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